Düsseldorf/Köln/Oberhausen. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat heute, 24. November, zum vierten Mal ihren Architekturpreis vergeben. Er ging nach Köln und Oberhausen. Prämiert wurden mit der undotierten Auszeichnung Neu- und Umbauten in den Kategorien „Kirche“, „Gemeindehaus“ und „gebäudebezogene künstlerische Ausstattung“. Zudem wurde zum ersten Mal der Sonderpreis „Vorbildlich: Klima.Gerecht.2035“ verliehen. Ergänzend ist ein Publikumspreis ausgelobt; die Abstimmung läuft bis Mitte Januar 2024.
„In unseren Kirchengemeinden ist ein hohes Maß an Bewusstsein dafür vorhanden, welche Bedeutung die Gebäude für die Außenwirkung einer Gemeinde haben und wie stark sich in ihnen das Gemeindeprofil oder die Gemeindekonzeption widerspiegeln“, betonte Präses Dr. Thorsten Latzel im Düsseldorfer Haus der Landeskirche. „Wir hoffen, dass die Verleihung des Architekturpreises auch in diesem Jahr anderen Gemeinden, die vor ähnlichen Gestaltungsfragen stehen, Mut macht, sich mit dem eigenen Gebäudebestand zu befassen, notwendige Entscheidungen zur Veränderung rechtzeitig zu treffen und die künftige Aufstellung auch in gebäudetechnischer Hinsicht aktiv zu gestalten.“
Multimediastory informiert über Neu- und Umbauten
Eine Multimediastory über die prämierten Bauprojekte kann unter www.ekir.de/gotteshaeuser2023 angesehen werden. Ausgezeichnet wurden im Einzelnen:
Kategorie „Kirche“: Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch
In der Kategorie „Kirche“ hat die Erlöserkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch die Jurymitglieder am stärksten überzeugt: Der komplette Neubau sei einzigartig in der Kombination der Nutzungen aus Kirchenraum, Kita, Gemeindehaus und Wohnungen. „Aus den derzeit notwendigen Transformationsprozessen heraus, die allseits spürbar sind, zeigt es sich hier in Köln-Mauenheim-Weidenpesch, dass eine evangelische Kirchengemeinde in der Lage ist, aus diesem Handlungsdruck positive Energie zu schöpfen und einen Schritt nach vorne zu gehen, der Mut macht für die Zukunft“, urteilt die Jury.
Kategorie „Gemeindehaus“: Auferstehungskirche in Oberhausen
In der Kategorie „Gemeindehaus“ wurde der Neubau der Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde Oberhausen-Osterfeld ausgezeichnet. Die Gemeinde hatte sich zuvor von zwei Gemeindehäusern getrennt und hat sich nun an einem Standort konzentriert neu aufgestellt. Das neue Gemeindehaus wurde an die historische Auferstehungskirche angebaut – mit beeindruckenden Übergängen von Neu zu Alt. So wurde zum Beispiel eine alte Außenwand der Kirche zur Innenwand des neuen Foyers. Die Jury hebt den Mut hervor, „mit dem diese hochwertige Erweiterung geschaffen werden konnte, die durch ihre räumliche, materielle und ensemblehafte Qualität Nachhaltigkeit im besten Sinne thematisiert“.
mehr über das Gemeindehaus an der Auferstehungskirche
Kategorie „künstlerische Ausstattung“: Immanuelkirche in Köln-Longerich
In der Kategorie „gebäudebezogene künstlerische Ausstattung“ prämierte die Jury das Kunstprojekt Spiel.Raum.Altar in der Immanuelkirche der Evangelischen Immanuel-Gemeinde Köln-Longerich. Der Spiel.Raum.Altar ist eine zweiteilige Holzplastik der Künstlerin Dorothee Bielfeld und kann auf vielfältige Weise arrangiert werden. „Der Altar ist experimentell, partizipatorisch, durch das verwendete einfache Holz unprätentiös und in seiner Konzeption und Rezeption innovativ, immer wieder Neues hervorbringend“, befindet die Jury. So könnten die Kirche und der Gottesdienst zeitgemäß weiterentwickelt und den sich wandelnden Anforderungen angepasst werden.
mehr über den Spiel.Raum.Altar in der Immanuelkirche
Sonderpreis „Klima.Gerecht.2035“: Stephanuskirche in Köln-Riehl
Der Sonderpreis „Vorbildlich: Klima.Gerecht.2035“ ging an die Stephanuskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl, die energetisch ertüchtigt wurde – unter Erhalt ihrer besonderen Bauform. „Insgesamt kann die Verbindung von hochwertiger Architektur und innovativem Umgang mit der klimatisch-energetischen Situation einer typischen Nachkriegskirche als vorbildlich gelten und verdient besondere Auszeichnung“, urteilt die Jury.
Publikumspreis: Abstimmung läuft im Haus der Landeskirche
Ergänzend zu den vergebenen Preisen ist ein Publikumspreis ausgelobt. Bis 31. Januar 2024 haben Interessierte Gelegenheit, während der Öffnungszeiten des Hauses der Landeskirche an der Hans-Böckler-Straße 7 in Düsseldorf eine Ausstellung zu besuchen und bis 18. Januar dort auch für ihren Favoriten unter sämtlichen 28 zum Architekturpreis 2023 eingereichten Projekten zu stimmen.