Webandacht: Muttertag

An diesem Sonntag feiern wir Muttertag.

Die Mütter stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die ganze Familie ist bestrebt, der Mutter eine Freude zu bereiten.

Die einen greifen auf kommerzielle Angebote zurück, schenken Blumen, Pflanzen oder Süßigkeiten, andere tun der Mutter einen besonderen Gefallen, indem sie sich im Haushalt mehr engagieren als üblicherweise. Auch der gemeinsame Ausflug ins Grüne ist beliebt. Wichtig ist, dass sich das Geschenk an den Bedürfnissen und Wünschen der Mutter ausrichtet und von Herzen kommt. Da zählt das Sträußchen Wildblumen, das ein Kind pflückt und der Mutter strahlend überreicht genau so wie das teure Essen im Restaurant.

Dieses Jahr schiebt sich ein neuer Aspekt in den Vordergrund: Die Sorge ukrainischer Mütter um ihre Angehörigen in der Heimat. Es gehört zum morgendlichen Ritual, sich über die Lage vor Ort zu informieren und mit den Verwandten Kontakt zu halten. Vor allem die bange Frage: Lebt mein Sohn noch? treibt die Mütter um. Ich gehe davon aus, dass diese Frage auch russische Mütter stellen. Dass sie sich nichts sehnlicher wünschen, als dass ihre Söhne lebend zurückkommen.

Sicher würde sich ein großer Wunsch erfüllen, wenn ihre Söhne den ganz normalen Alltag leben könnten statt in einen Angriffskrieg gezwungen zu werden.

Nicht nur in diesem Krieg, sondern weltweit fürchten Mütter um das Leben ihrer Kinder.

Hunger, Versklavung, keine Chance auf Schulbesuch und Ausbildung, sowie ein eigenständiges Einkommen für sich selbst bilden eine Spirale der Hoffnungslosigkeit.

Ich bin davon überzeugt, dass wenn es nach den Wünschen der Mütter ginge, dann wären wir auf dem Weg hin zu einem Leben in Würde, Gerechtigkeit und Frieden schon ein großes Stück weiter. .

Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin i.R., Börfink


zurück zur Übersicht Webandacht