„Ich will hier rein!“
„Ich will Deutschland dienen“. Diese beiden Sätze sind mir eingefallen, als ich Wahlwerbung Einzelner, Gruppen und Parteien aus Zeitung, Mitteilungsblatt und Briefkasten herausgenommen habe. Der erste Satz wird Gerhard Schröder zugeschrieben vor der Wahl zum Kanzler, der zweite stammt von Angela Merkel. Sie zeigen, wie unterschiedlich die Motivation sein kann, sich politisch zu engagieren und zur Wahl zu stellen.
Ob eine Kandidatin/ein Kandidat aus persönlichem Machtstreben gewählt werden will oder aus Verantwortung für andere, das macht einen großen Unterschied. Bei den Aussagen der aktuellen Wahlwerbung lässt sich das nicht einfach erkennen. Wen soll ich wählen? Diese Frage zu beantworten fällt leichter, wenn Frauen und Männer bekannt sind und schon eine Wahlperiode zeigen konnten, dass und wie sie Wahlversprechen umsetzen. Neulinge, die mit Ideen und Begeisterung politisch mitmischen wollen, haben es oft schwer. Das habe ich selbst erfahren, als ich in den 80ziger Jahren mich für Umweltschutz engagiert habe aus der Motivation, Gottes Schöpfung zu bewahren. Der politische Alltag im Verbandsgemeinderat Birkenfeld 1989 bis 1994 zeigte mir Chancen aber auch Grenzen der Gestaltung auf.
Heute bin ich über diese Erfahrung froh, denn sie ermöglicht mir einen realistischen Blick auf die Kommunalpolitik. Meine Themen sind geblieben. Wen soll ich wählen? Ich wähle aus unter den demokratischen Frauen und Männern diejenigen, die Natur als Gottes Schöpfung sehen und als Grundlage allen Lebens schützen und bewahren.
Pfarrerin i.R. Elke Füllmann-Ostertag, Börfink