Ein Apfel, gerade vom Baum gefallen. Ich hebe ihn auf, rieche den frischen Duft, und beiße hinein: süß, säuerlich, saftig. Für mich ein Gedicht. Während ich genüsslich kauend unter dem Baum stehe und die Nachmittagssonne mich wärmt, lasse ich meine Gedanken schweifen. Dank erfüllt mich für meine Großeltern und Eltern, für die es selbstverständlich war, Apfelbäume zu pflanzen. Dankbar bin ich meinem Mann, der die Bäume pflegt. Dankbar erkenne ich, wie schön es ist und gar nicht selbstverständlich, den direkten Zusammenhang von wachsen, werden und ernten zu erleben.
Danke Gott, für den köstlichen Apfel.
Beides gehört für mich zusammen: Zu ernten und Gott dafür zu danken.
Nicht nur an Erntedankfest. Aber da bietet sich besonders die Gelegenheit, bewusst darüber nachzudenken, wofür ich Gott für das, was er mir durch die Schöpfung schenkt, danke sagen kann. Z.B. für die Früchte des Feldes und des Gartens, das Gemüse, den Salat, den Honig, und das weiche Quellwasser aus dem Ochsenbruch in Börfink, das uns als Trinkwasser zur Verfügung steht. Nur wenn wir die Gesetze der Natur kennen und achten, können wir ernten.
Auf den Zusammenhang kommt es an: Menschliches Tun und Können sind das Eine, aber nur mit Gottes Segen kommt der Erfolg.
So wie Mattias Claudius es schon 1783 formuliert hat: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand…. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn.“ (eg, 508).
Pfarrerin i.R. Elke Füllmann-Ostertag, Börfink