Sulzbach

Die evangelische Kirchengemeinde Sulzbach besteht aus dem Dorf Sulzbach und liegt in der Verbandsgemeinde Rhaunen im Landkreis Birkenfeld. Die Gemeinde hat 235 evangelische Gemeindeglieder.

Kirchengeschichte

Das im Hochgericht Rhaunen gelegene Dorf Sulzbach hatte ursprünglich mit Stipshausen/Schmerlebach und dem Hof Bollenbach zur Vogtei Rhaunen gehört. Die genannten Dörfer hatten mit Rhaunen gemeinsam Anteil am sog. Viergemeindewald im Idar. Im 14./15. Jahrhundert wurde Sulzbach der Vogtei entfremdet. Das abgesteinte Ingericht gehörte 1557 je zur Hälfte als kurtrierisches Lehen Nikolaus von Schmidtburg und Conrad von Metzenhausen.

Der Kirchensatz und Zehnte befand sich wohl schon seit dem 14. Jahrhundert in der Hand der Herren von Schmidtburg. In die gleiche Zeit lässt sich auch die Kapelle des Ortes datieren.

Mit der Einführung der Reformation in Rhaunen 1560 wurde auch Sulzbach evangelisch. 1584 hielt der lutherische Pfarrer von Rhaunen in der Kirche eine Wochenpredigt.

1744 erneuerten die Sulzbacher das mittelalterliche Kirchenschiff. Im selben Jahr erhielten sie regelmäßige Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen, die der Pfarrer aus dem benachbarten Wickenrodt hielt. Als Wickenrodt nach der Franzosenzeit zum oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld gelangte, wurde Sulzbach abgetrennt und 1819 mit dem preußischen Rhaunen pfarramtlich verbunden.

Sulzbach gehörte zunächst zur Kreissynode Trarbach, die 1825 in die Synoden Trarbach und Trier geteilt wurde.

Seit 2011 ist die Kirchengemeinde Sulzbach mit Hottenbach-Stipshausen pfarramtlich verbunden. 2019 fustionierten die Kirchengemeinden Rhaunen-Hausen und Sulzbach zur Kirchengemeinde Rhaunen-Hausen-Sulzbach. Der Dienstsitz ist Hottenbach.

Auf der heutigen Sulzbacher Gemarkung liegt auch der ehemalige Markt Heuchelheim, einst die Gerichtsstätte des Hochgerichts Rhaunen, wo sich eine Marienkirche befand.

Die evangelische Kirchengemeinde Sulzbach ist die Heimat der Orgelbauer-Famile Stumm und der gleichnamigen Stumm-Orgeln.

Sehenswürdigkeiten

Die evangelische Kirche ist ein barocker Saalbau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der spätmittelalterliche Kirchturm stammt im Erdgeschoss von 1367, im Obergeschoss von 1473.

Die Kirche besitzt eine Stumm-Orgel von 1746. Es ist das letzte von Johann Michael Stumm, dem Begründer der Orgelbauer-Dynastie, geschaffene Werk.

Der Historie der Orgelbauerfamilie ist die Stumm-Stube in Sulzbach gewidmet. Die von Inge Klingels betreute Ausstellung zeigt Werkzeuge und Instrumententeile sowie die Geschichte der Stumm-Orgeln.

Gemeindearbeit

Es gibt ein reges Gemeindeleben in Sulzbach. Ein wichtige Rolle spielt die Musik: So sind ein Frauen- und ein Kinderchor vorhanden. Darüberhinaus veranstaltet der Stumm-Orgel-Verein Konzerte auf der historischen Orgel.

In Sulzbach gibt es neben der Kirche ein Gemeindehaus.

Zur Besichtigung der Kirche mit Erklärungen zur historischen Orgel und zur Orgelbauerdynastie wenden Sie sich bitte an: Inge Klingels, Zum Hügel 2, 55758 Sulzbach, Tel. 06544/1390 oder Otmar Wegner, Kirchstr. 16, 55758 Sulzbach, Tel. 06544/1572.

Literatur

Inge Klingels / Hilde Nagel, Sulzbach: „hej senn mir dehäm“. Aus alten Familienalben der Einwohner von Sulzbach im Hunsrück. Sulzbach 1987

Inge Klingels / Hilde Nagel, Sulzbach, liebenswertes Dorf. In: Heimatkalender Landkreis Birkenfeld 1988, S. 55-59