Eine Kapelle in Oberkleinich wird erstmals 1560 erwähnt. Sie war jedoch viel älter, da man sie damals bereits als „baufellig“ bezeichnete. 1592 baten die Oberkleinicher die Visitatoren, ihnen bei der Wiederbeschaffung einer Glocke behilflich zu sein.
Die 1669 nach dem Dreißigjährigen Krieg renovierte Kapelle wurde 1714 erneut verwüstet, auch die Glocke war zerstört. 1716 goß Mathias Frywald die heutige Glocke mit einem Durchmesser von 0,50 Meter.
1772 wurde an der Stelle mehrerer Vorgängerbauten durch den Maurermeister Johann Boor aus Fronhofen, den Zimmermeister Johann Nikolaus Bastian von Horbruch, den Schreiner Friedrich Cullmann von Trarbach und den Schmied Adolph Weyrich von Hochscheid das heutige Kirchlein errichtet. Die Einweihung fand erst 1781 statt. Notfalls sollte sie für Betstunden genutzt werden.
Die Kapelle ist ein schlichter Bruchsteinbau, der auf einer kleinen Anhöhe mitten im Ort steht. Sie besitzt einen dreiseitigen Chorabschluss, eine rundbogige Holzdecke, eine hölzerne Westempore und einen vierseitigen, verschieferten Dachreiter mit achtseitiger Spitze.
Zeitweise als Speicher benutzt wurde sie zwischen 1973 und 1997 in mehreren Schritten renoviert, einschließlich der Kirchenbänke aus der ehemaligen Militärkirche am Flugplatz Hahn. Sie dient nun wieder kirchlichen Zwecken. Seit 2006 wird das Kirchlein als Meditationskapelle für das Meditative Nachtgebet genutzt.
(c) Erik Zimmermann, Hottenbach