Trier – Am Samstag, 14. Juni 2025, wurde die Landesausstellung Marc Aurel mit einem feierlichen Festakt in der Konstantin-Basilika in Trier, der Evangelischen Kirche zum Erlöser, eröffnet. Einen Festvortrag hielt Professorin Dr. Anja Klöckner von der Goethe-Universität Frankfurt.

Dr. Jörg Weber, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, begrüßte die rund 600 geladenen Gäste, insbesondere Bundesministerin Verena Hubertz, den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, die ehemalige Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie die Staatsminister Michael Ebling und Sven Teuber, die Staatssekretäre Jürgen Hardeck und Michael Hauer sowie den Oberbürgermeister der Stadt Trier, Wolfram Leibe.
In seiner Begrüßung verwies Weber auf eine Schrift des Philosophen Justin, der Märtyrer, die dieser an den späteren Kaiser Marc Aurel gerichtet hatte. In seiner Schrift „Apologie“ gehe es Justin unter anderem auch darum, die römischen Herrscher davon zu überzeugen, das Christentum ohne Vorurteile zu prüfen. Das Christentum war damals, um 150 n. Chr., zwar stillschweigend geduldet, sich öffentlich zu ihm zu bekennen, konnte aber zum Tod führen. Es sei heute zwar eine andere Zeit, aber „die Frage nach der Notwendigkeit, andere vom Christentum zu überzeugen, könnte in Abwandlungen auch heute aktuell sein“, so Weber. Für ihn stelle sich dann die Frage nach „der Rolle von Kirche in der heutigen Gesellschaft“.
Dem Gedanken Justins nachgehend, dass auch das Volk am Gelingen, sogar am Glück des Staates beteiligt sei, folge, so Weber, für ihn daraus die Frage: „Was kann Kirche zum Gelingen der Gesellschaft beitragen?“ Sein Gedanke dazu: „Mein Glaube leitet mich dazu an, menschlich zu leben, in Freiheit und so, dass ich anderen nicht etwas antue, was ich selbst nicht möchte. Das Gebot der Nächstenliebe und die 10 Gebote helfen mir in dieser Welt für das Zusammenleben. Und ich brauche den Glauben als Trost im Leben und im Sterben.“
Denn Hoffnung und Zuversicht brauche es für die Gegenwart, so der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier. Und zwar gerade dann, „wenn die medialen Aufregungsspiralen fast täglich einen apokalyptisch anmutenden „Weltuntergang“ stilisieren. Dann versuche ich aus dem Glauben an Gott heraus in Hoffnung zu leben. Und hoffe, dass es eine Zukunft der Welt gibt, die gerade nicht dem Untergang geweiht ist, die das Gute fordert und daran arbeitet. Genau darin sehe ich heute Ort und Aufgabe von Kirche“, so Weber.
Marc Aurel – Landesausstellung in Trier
Der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel gilt als Inbegriff des guten Herrschers. Doch wie verlief das Leben des Mannes, dessen „Selbstbetrachtungen“ später zur Weltliteratur wurden? Wer war er, was prägte ihn und wie sieht das Idealbild einer guten Herrschaft aus? Die große Schau im Rheinischen Landesmuseum Trier sowie im Stadtmuseum Simeonstift Trier nimmt vom 15.06. bis 23.11.2025 den römischen Kaiser Marc Aurel (121-180 n. Chr.) in den Blick.
Weitere Informationen: www.marc-aurel-trier.de