Webandacht: Zukunftsplan Hoffnung

„Zukunftsplan: Hoffnung“, so lautet das diesjährige Motto des Weltgebetstags der Frauen, der immer am ersten Freitag im März gefeiert wird. Frauen aus England, Wales und Nordirland bereiten Gottesdienst vor.

Was Hoffnung auf eine friedliche Zukunft bedeutet, wissen vor allem die Frauen in Nordirland. Die Erinnerung an die Gewalt zwischen protestantischen Unionisten und nach Unabhängigkeit strebenden katholischen Republikanern ist noch lebendig. Aktuell wurden die Feiern zum Weltgebetstag von dem russischen Einmarsch in die Ukraine überschattet. Tote, Verletzte, zerstörte Infrastruktur: Menschen müssen hungern, sich in Kellern aufhalten, viele fliehen, meistens Frauen und Kinder. Die Regierung fordert Hilfe zur Gegenwehr. Neutral bleiben geht nicht. „Zukunftsplan: Hoffnung“ kann auch den Notleidenden helfen, nicht aufzugeben und zu verzweifeln. Hoffnung ist kein romantisches oder weltentrücktes Gefühl. Hoffnung ist die Grundlage des Lebens. Hoffnung gibt auch die Welle der Hilfsbereitschaft u.a. in Polen und Deutschland. Nur wer von Hoffnung beseelt ist, hält durch und arbeitet kreativ daran, die Lage zu verbessern. Das erinnert mich an den Bibeltext, der am Weltgebetstag aus dem Buch Jeremia gelesen wurde. „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jer 29,11). Mit diesen Worten stärkte der Prophet Jeremia, der 627 v.Chr. berufen wurde, die nach Babylonien verschleppten Isareliten. Die Hoffnung auf Rückkehr war nicht vergeblich. Möge sich auch aktuell die Hoffnung der Geflohenen auf Zukunft in Frieden und Freiheit im eigenen Land erfüllen.

Elke Füllmann-Ostertag, Pfarrerin i.R. Börfink


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