Webandacht: Gemeinsam Stärken vervielfältigen und Schwächen ausgleichen

Die Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag am 8. März rückten das Leben von Frauen weltweit ins Licht der Öffentlichkeit. In Deutschland wird dieser Tag seit 1911 gefeiert. Das Frauenwahlrecht ist selbstverständlich, aber wie sieht es mit der Gleichberechtigung in der Arbeitswelt aus?

„Ohne uns würdet ihr alt aussehen!“ Unter diesem Motto macht die Kampagne gegen Altersdiskriminierung von Frauen im Beruf auf den Wert der Arbeitskraft von Frauen über Mitte vierzig aufmerksam. Frauen stellen immer wieder fest, dass es schwierig ist, ab diesem Alter beruflich aufzusteigen oder nach einer Familienphase wieder einzusteigen. Die Tendenz, dass jüngere Frauen bei Einstellungen bevorzugt werden, kommentierte eine Frau so: “Jüngere Frauen mögen schneller sein, die älteren aber kennen die Abkürzung.“

Erstaunlich, dass sich die Situation noch nicht grundlegend geändert hat, obwohl der Fachkräftemangel den wirtschaftlichen Erfolg schmälert.

Schaue ich aus spiritueller Sicht auf die Gesetzeslage bezüglich Gleichberechtigung und -behandlung von Männern und Frauen, erkenne ich, dass hier zwei Glaubensprinzipen einfließen: Vor Gott sind alle Menschen gleich und das Gebot der Nächstenliebe. Wer die Mitmenschen liebt wie sich selbst, begegnet ihnen mit Achtung. Wer sich selbst von Gott angenommen weiß, muss sich nicht auf Kosten anderer profilieren. Stärken können vervielfältigt und Schwächen ausgeglichen werden.

Dieses Prinzip wird schon oft im privaten wie im wirtschaftlichen Bereich gelebt, es lässt sich aber noch ausbauen, den Menschen zum Nutzen und einer gewandelten Wirtschaft zum Vorteil.

Pfarrerin i.R. Elke Füllmann-Ostertag, Börfink


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