Webandacht: Es grünt so grün

Jetzt geht es nicht weiter mit „… wenn Spaniens Blüten blühn“. Kennt ja kaum noch jemand. Die Überschrift ist auch nicht parteipolitisch gemeint. In diesen Tagen gibt es eine kurze Zeit, in der draußen alles gleichmäßig grün ist. Jedenfalls empfinde ich das so. Wenn ich unterwegs bin und Wiesen, Felder und Bäume anschaue, nehme ich es wahr. Jedes Jahr immer wieder neu. Ein sattes, schönes Grün. Es beruhigt meine Augen. Und ich frage mich immer, wie lange es wohl andauern wird.

Alles sprießt und grünt und wächst und endlich ist Frühling. Ich liebe diese Jahreszeit mit Spargel und Erdbeeren und eben diesem satten Grün. Nur ein paar Tage später ist es anders. Die Grüntöne ändern sich, werden unterschiedlicher. Das hat auch seinen Reiz. Aber diese kleine Zeit des gleichmäßigen Grüns ist immer etwas Besonderes für mich. Das erinnert mich daran, dass die Natur ein Geschenk ist. „Für Vieh lässt du Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen“ steht in der Bibel.

Das heißt: Gott schafft und schenkt uns das, was in der Natur wächst. Natürlich braucht es uns Menschen, die die Natur bebauen und bewahren. Der Mensch muss etwas aus dem Geschenk machen. Das ist Verpflichtung und Verantwortung zugleich. Aber ich glaube, dass Gott uns diese Möglichkeit gibt. Und ich kenne einige Menschen, die in der Natur arbeiten, die sagen: „Wir haben alles gegeben, jetzt kommt es auf den da oben an.“

Für mich gilt in Bezug auf die Natur beides: Ich bin Gott dankbar für das Geschenk der Natur. Das erfahre ich im gleichmäßigen Grün in diesen Tagen. Und die Verantwortung dafür nimmt mich in die Pflicht, Gutes für die Natur zu tun. Deshalb will ich dazu beitragen, dass das so bleibt. Dafür kann ich einiges tun: zum Beispiel so oft wie möglich regional einkaufen. Oder Radfahren. Ich habe die letzten drei Wochen beim Stadtradeln im Team „Evangelisch Trier“ mitgemacht. Das ist jetzt leider schon vorbei. Aber ab Montag beginnt dann wieder meine eigene Challenge, ich fahre weiter Rad und spare noch mehr CO2 ein.

Dr. Jörg Weber, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier


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