Webandacht: Erntedank

  • Pfarrerin Elke Füllmann-Ostertag

„Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ Dieser Vers aus Psalm 107 kam mir in den Sinn, als ich darüber nachgedacht habe, was mir an Erntedank 2023 wichtig ist.

Ernten dürfen, obwohl durch menschliches Verschulden das Klima sich verändert. Hitze und Trockenheit nehmen zu, Starkregen und Überschwemmungen auch. Aber die Veränderungen haben nicht nur negative Folgen. Dank Klimawandel wachsen und reifen jetzt in Börfink im Hochwald nicht veredelte rote Trauben. Man kann sie genießen, ohne dabei das Gesicht verziehen zu müssen. Ernteten sonst Vögel die oft noch grünen und harten Beeren, gibt es dieses Jahr keine „Konkurrenz“.

Ich sage danke für viele Kürbisse und Zucchini in unterschiedlicher Größe. Saftige Äpfel in leuchtendem Rot zeugen von vielen Sonnenstunden.
Ich danke für die Honigernte. Waren vertrocknete Blüten zunächst ein Problem, konnten die Bienen noch Nektar sammeln, als die Feuchtigkeit zunahm.
Ich sage danke für Obst und Gemüse aus der Region, das Menschen mit Fachwissen, Mühe und Liebe anbauen. Es ist naturbelassen und schmeckt, wie früher die Früchte vom eigenen Feld.

Ich sage danke für die Arbeit der Menschen überall auf der Welt, die dafür sorgen, dass es Obst und Gemüse aus aller Welt bei uns in den Geschäften zu kaufen gibt. Ich kann nach Herzenslust auswählen, was andere unter schwierigen Umständen angebaut und geerntet haben. Situationen, die ich für mich selbst nicht wünsche, von denen ich aber profitiere. All das ist für mich nicht selbstverständlich, sondern ich lebe von Gottes Güte. Dafür bin ich dankbar,besonders an Erntedank.

Pfarrerin i.R. Elke Füllmann-Ostertag, Börfink


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