Webandacht: Der April macht, was er will

„Der April macht, was er will“. Mit strahlendem Gesicht schaute meine fünfjährige Enkelin morgens aus dem Fenster. Sie sah den tanzenden Schneeflocken nach und wiederholte: „Der April macht, was er will. Das reimt sich.“

Wärmende Frühlingssonne und dichtes Schneetreiben an einem Tag sind im April nichts Ungewöhnliches. Aber sind es Hochsommertage und kurz darauf folgender Kälteeinbruch mit geschlossener Schneedecke auch? Ich sehe sie als ein weiteres Zeichen des fortschreitenden Klimawandels, der immer mehr unser Leben beeinflusst. Nachrichten über schwere Frostschäden an Obstbäumen und Reben oder das Dauerthema Behebung der Schäden der Flutkatastrophe im Ahrtal zeigen: Wir sind mitten in einem Prozess der Veränderung, der weiterhin staatlich wie privat gestaltet werden muss.

Staatlich wird der Rahmen vorgegeben. Auf privater Ebene ist jede und jeder gefordert.

Für mich geschieht das auf der Grundlage, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren.

„Und Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2,15)

Dieser Vers aus der Paradieserzählung zeigt, worauf es ankommt. Auch heute noch.

Menschen sind Teil der Schöpfung, die bestimmten Gesetzen folgt. Diese zu kennen und zu beachten bringt Innovation und Erfolg.

Deshalb übe ich mich darin in Beziehung zu Gott und im Einklang mit der Natur zu handeln. Da ist keine Maßnahme zu klein. Ich lasse Wildkräuter wachsen, freue mich an der Blütenvielfalt und dem regen Besuch von Hummeln und Bienen. Wildkräuter tun auch mir gut. Ich nutze sie in der Küche und für meine Gesundheit.

Pfarrerin i.R. Elke Füllmann-Ostertag, Börfink


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