Hausen

Zum Gemeindeteil Hausen der Kirchengemeinde Rhaunen-Hausen gehören die Dörfer Hausen, Oberkirn und Schwerbach. Sie liegen in der Verbandsgemeinde Rhaunen (Landkreis Birkenfeld). In der Kirchengemeide Hausen leben rund 270 evangelische Gemeindeglieder.

Kirchengeschichte

Die Entstehung des Ortes Hausen geht bis in das 8./9. Jahrhundert zurück. Keimzelle war ein Hof des Klosters St. Maximin in Trier. Die Kirche in „Husin“ erscheint erstmals 1051 in den Besitzlisten der Abtei.

Im Mittelalter bildete das Kirchspiel Hausen neben dem von Kirchberg den größten Pfarrbezirk im Landkapitel Kirn und war in ein Unter- und Oberkirchspiel eingeteilt. Es gehörten 13 heute noch bestehende Dörfer dazu: Hausen, Bollenbach, Bundenbach, Schneppenbach, Bruschied, Woppenroth, Oberkirn, Schwerbach, Lindenschied, Sohrschied, Gösenroth, Laufersweiler und Krummenau. Die Orte bildeten den östlichen und nördlichen Teil des Hochgerichts Rhaunen.

Der erste evangelische Pfarrer, Friedrich Schuhmacher, wurde 1553 durch Karl von Wiltberg, den adligen Pastor zu Hausen und Domherrn zu Worms, entlassen. Ein weiterer Reformationsversuch durch Wild- und Rheingraf Philipp Franz schlug 1555 fehl. Ende 1560 konnte Friedrich Schuhmacher mit wild- und rheingräflicher Rückendeckung zurückkehren und die Reformation gegen Karl von Wiltberg durchsetzen.

Nach der Reformation zerfiel das Kirchspiel rasch: 1602 wird eine eigene Pfarrei Laufersweiler erwähnt, zu der bald auch Krummenau gehörte.

Im Dreißigjährigen Krieg war in Bundenbach ein katholischer Priester tätig, der auch Bruschied und Schneppenbach versorgte. Nach dem Krieg wurden die drei kurtrierischen Dörfer wieder ganz katholisch.

Woppenroth ging nach der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 ab dem Jahr 1976 eine pfarramtliche Verbindung mit Dickenschied im Kirchenkreis Simmern-Trarbach ein. Lindenschied wurde vor demselben Hintergrund von Hausen nach Dickenschied umgepfarrt.

Seit 2004 war die Kirchengemeinden Hausen mit Rhaunen pfarramtlich verbunden, seit 2012 sind sie fusioniert. Seit 2011 besteht eine Verbindung der Gemeinde Rhaunen-Hausen mit Hottenbach-Stipshausen. 2019 fustionierten die Kirchengemeinden Rhaunen-Hausen und Sulzbach. Der Dienstsitz ist Hottenbach.

Sehenswürdigkeiten

Die orts- und landschaftsbildprägende Pfarrkirche in Hausen besitzt einen romanischen Kirchturm und ein Langhaus mit dreiseitigem Chorabschluss von 1747. Bis zur letzten Renovierung 1978 bot sie noch 400 Sitzplätze.

Die Kirche in Oberkirn ist ein Saalbau mit Dachreiter, wohl aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde im 18. Jahrhundert umgebaut. Sehenswert ist die Grabplatte des Ritters Franz Brune von Schmidtburg (+ 1573) an der Südseite der Kirche.

Gemeindearbeit

Für die Gemeindearbeit stehen die Kirchen in Hausen und Oberkirn zur Verfügung. In Hausen befindet sich in der Kirche ein Gemeindesaal. Die Kinder besuchen die ev. Kindertagesstätte in Rhaunen.

Literatur

Ruth Arera-André, Hausen – Heimat im Herzen des Hunsrücks. Birkenfeld 1993 (Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld So.-heft 59)