Gemeindekonzept Hottenbach und Stipshausen

„Gemeinsam unter dem Baum des Lebens“
Gemeindekonzept der Kirchengemeinden Hottenbach und Stipshausen (Zusammenfassung: Februar 2004)

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat das Wort von der Kirche als „Kirche für andere“ geprägt. Für uns bedeutet das, dass wir nicht um unserer selbst willen Gemeinde sind, sondern an der Bewegung Gottes zu den Menschen teilhaben. Unter Rückbesinnung auf das Zeugnis der Bibel wollen wir eine einladende Gemeinde sein, in der sich Junge und Alte, Starke und Schwache zu Hause fühlen können.

Für unseren Traum von Gemeinde haben wir das Bild vom „Baum des Lebens“ gefunden:

  • Seine Wurzeln erinnern an das Fundament, auf dem wir stehen, den christlichen Glauben, den wir miteinander im Gottesdienst feiern und der unserem Leben Kraft und Beständigkeit verleiht.
  • Der knorrige Stamm symbolisiert Geborgenheit und Schutz. Wir verstehen Gemeinde als einen Ort, wo Menschen in den Stürmen des Lebens Ruhe und Sicherheit erfahren können.
  • Die weit verzweigte Krone aus großen und kleinen Ästen steht für eine Gemeinschaft von Menschen, die sich im Innersten verbunden weiß, die miteinander wächst und Früchte trägt für andere.

Der Baum, der von jeher die Landschaft rund um den Idarkopf prägt, wird als Baum des Lebens zum Gleichnis für eine bodenständige und lebendige Gemeinde.

Von ihrem Herkommen her sind die Kirchengemeinden Hottenbach und Stipshausen volkskirchlich geprägt: Die Menschen erwarten, dass Kirche sie an den Schnittstellen ihres Lebens begleitet (Taufe, Konfirmation, Trauung, Beerdigung) und den christlichen Glauben weitergibt (Verkündigung, Unterricht). Nicht die Zahl der Angebote, Gruppen und Kreise entscheidet über die Mitgliedschaft zur Kirche, sondern sie gehört selbstverständlich zum Christsein dazu.

Als besonders wichtig werden die traditionellen Funktionen von Kirche empfunden: Verkündigung und Seelsorge. Dies geschieht bei Amtshandlungen, im Gottesdienst oder bei Krankenhausbesuchen. Daneben spielen auch die soziale Verantwortung (Diakonie) und die Integration von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle.

Daraus ergeben sich für unsere künftige Gemeindearbeit zwei Konsequenzen:

  • Die bewährten Angebote im Bereich Verkündigung und Seelsorge sollen beibehalten werden. Dazu zählen z.B. die besondere Gestaltung von Tauffeiern, Seelsorge an Trauernden, liturgische Gottesdienste an Feiertagen (Osternacht, Christmette) oder die wöchentlichen Krankenhausbesuche.
  • Daneben wollen wir versuchen, die Gemeinschaft von Jung und Alt, Starken und Schwachen zu fördern: Durch die stärkere Zusammenarbeit mit der Pflegeanstalt Asbacher Hütte, die Neustrukturierung der Konfirmandenarbeit und die Gründung eines Mitarbeiterkreises. Der Gemeindebrief soll regelmäßig eine Extra-Beilage mit Berichten aus dem Gemeindeleben enthalten, um Kirchendistanzierte mehr am Gemeindegeschehen zu beteiligen.