Dr. Wibke Janssen als Oberkirchenrätin in ihr neues Amt eingeführt

Theologin leitet ab 1. September die Abteilung Theologie und Ökumene

Düsseldorf. Dr. Wibke Janssen ist am Sonntagnachmittag in einem festlichen Gottesdienst in ihr Amt als hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland eingeführt worden. Die 57-jährige Theologin aus Bonn leitet ab 1. September 2022 als Oberkirchenrätin die Abteilung 1 – Theologie und Ökumene – im Landeskirchenamt in Düsseldorf.

Im Januar hatte die Landessynode als das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland Wibke Janssen zur Nachfolgerin von Oberkirchenrätin Barbara Rudolph gewählt. Die 64-jährige Pfarrerin tritt nach 13 Jahren im Amt mit Ablauf des Monats August in den Ruhestand. Rudolph wurde im Gottesdienst von Präses Dr. Thorsten Latzel entpflichtet und verabschiedet.

Demut auch in kirchenleitenden Ämtern

In ihrer ersten Predigt als Oberkirchenrätin warb Wibke Janssen unter anderem für Demut auch in kirchenleitenden Ämtern: Demut habe neben der inneren Seite der Besinnung auch eine äußere: „Demut ist der Mut zu dienen, Gott und den Menschen. Demut meint, mit seinen Händen nicht das letzte Schaf zu rauben, sondern hinzuweisen auf Unrecht, meint anzupacken, wo nötig, meint zu geben aus vollem Herzen, meint zu segnen, wo Menschen danach verlangen.“ Das Selbstbewusstsein derer, die gerade leiteten, wüssten, wie die Welt zu gestalten ist, bröckele. „Fridays for future und anderen Bewegungen sei Dank. Wir werden alle diese Erfahrungen und Ansätze brauchen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen“, sagte sie. Für die Diskussion, was Frieden schaffen kann, brauche es existenziell den Willen zur Einmütigkeit. „Und damit ist selbstverständlich kein spannungsfreier Weg gemeint, sondern die Entschiedenheit, den Spannungen nicht dadurch auszuweichen, dass ich hochmütig meine Haltung als die einzig wahre einbringe“, so Janssen.

Schulpfarrerin, Krankenhausseelsorgerin Lehrstuhlvertretung

Oberkirchenrätin Dr. Wibke Janssen war zuletzt Pfarrerin an der Erzbischöflichen Liebfrauenschule in Bonn, Skriba des Kirchenkreises Bonn und Vorsitzende des Ständigen Theologischen Ausschusses der rheinischen Kirche. Von 2009 bis 2011 war sie Krankenhausseelsorgerin am Uniklinikum Bonn. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kirchengeschichte arbeitete sie an den Universitäten Bonn und Frankfurt/Main und übernahm eine Vertretung des Lehrstuhls für die Historische Dimension der Theologie und Diakoniewissenschaft im Studiengang Gemeindepädagogik und Diakonie an der Evangelischen Hochschule Bochum.

Gäste aus der weltweiten Ökumene

Im Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche wirkten zahlreiche Gäste aus der deutschen und weltweiten Ökumene mit – schließlich ist mit der Abteilungsleitung auch die Verantwortung für die ökumenischen Beziehungen der rheinischen Kirche verbunden. So zählten neben Erzpriester Radu Constantin Miron (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) auch Bischof Sageus |Keib (Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia), Bischof Jerzy Samiec (Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen), Ephorus Dr. Robinson Butarbutar (Christlich-Protestantische Toba-Batakkirche, Indonesien), Bischof Sandor Zán Fabian (Transkarpatische Reformierte Kirche, Ukraine) und Prof. Dr. Konstanze Kemnitzer (Rektorin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal) zu den Lektorinnen und Lektoren im Gottesdienst.

  • 28.8.2022
  • Jens Peter Iven
  • EKiR