Erlöserkirche in Weidenpesch steht für eine „neue Idee von Gemeinde“

Präses Dr. Thorsten Latzel predigt anlässlich der Widmung des Neubaus

Düsseldorf/Köln. Die Erlöserkirche in Köln-Weidenpesch ist für Dr. Thorsten Latzel Beispiel einer „neuen Form ur-christlicher Hausgemeinschaft“. In seiner Predigt im Festgottesdienst zur Widmung des Neubaus am Samstag, 26. November, sagt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Hier, in der Derfflingerstraße Nr. 9, wohnen die Menschen bei Gott und Gott bei den Menschen. Eine Kirche unmittelbar vernetzt im Sozialraum: geistlich konzentriert, um zugleich erkennbar nach außen zu strahlen.“

Dem Neubau, der auch schon Thema und Exkursionsziel auf dem 30. Evangelischen Kirchbautag 2022 in Köln war, ist ein insgesamt 20-jähriger Prozess innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch vorausgegangen: von den ersten Beschlüssen zur geistlich begleiteten Aufgabe der Philipp-Nicolai-Kirche in Mauenheim und der alten Erlöserkirche in Weidenpesch über eine acht Jahre andauernde Bauplanung bis zur gut zweijährigen Neubauphase. „Das ist eine lange, geistliche Wüstenwanderung, die hinter Ihnen liegt“, so der Präses in seiner Predigt. In der neuen Erlöserkirche ist der Gottesdienstraum als Herz des Neubaus von alltäglichen Funktionen wie Kinderbetreuung, Wohnen, Gemeindearbeit und Öffentlichkeit räumlich umhüllt.

Nicht wir, sondern Gott baut seine Kirche

Kirche ändere sich mitunter von außen nach innen. „Sie haben hier in Köln-Weidenpesch nicht nur eine Kirche gebaut, sondern einen neuen Kirchentyp, eine neue Idee von Gemeinde. Eine Hauskirche 3.0.“ Am Tag vor dem 1. Advent erinnert der Präses daran, dass in der Adventszeit die Menschwerdung Gottes gefeiert werde. „Passend dazu feiern wir heute die Hauswerdung Ihrer Gemeinde. Die Erlöserkirche unlöslich verwoben im Erlöserquartier.“ Der Bibelvers „Siehe, ich mache alles neu“ (Offenbarung 21,5) verdeutliche aber auch: „Es ist Gott, der uns als Gemeinde beruft, sammelt, erleuchtet, begabt – und der seine Kirche baut. Das ist wichtig. Bei allen Anstrengungen und Mühen sind nicht wir es, die die Kirche erhalten. Das liegt allein in Gottes Hand.“

„Wir leben in einem ewigen Advent“

Gottes Zusage gelte seiner gesamten Schöpfung. „Gott ist es, der die Welt einmal neu machen wird, nicht wir. Gott hält die Schöpfung in seiner Hand, nicht wir. Gott ist es, der uns zu einem guten Ende führen wird.“ Für Latzel bedeutet das: „Wir leben daraus, dass Gott uns trägt, bei uns ist, in uns wirkt, an allen Tagen unseres Lebens. Wir leben in einem ewigen Advent.“

  • 26.11.2022
  • Ekkehard Rüger
  • Susanne Zimmermann