„Öffnen Sie Ihre Kirchen für Tafeln, Wärmestuben, zum Beten!“

Präses spricht in Duisburg zur „Kirche als Ort der Hoffnung“

Duisburg. „Hoffnung, Trost, Erfüllung, glaube ich, finde ich letztlich darin, von Gott unbedingt geliebt zu sein und anderen etwas davon weiterzugeben. Oder kurz: indem ich Christus nachfolge.“ Beim heutigen Neujahrsempfang des Kirchenkreises Duisburg hat Präses Dr. Thorsten Latzel auch sehr persönlich über Hoffnung gesprochen.

In seinem Festvortrag in der Salvatorkirche am Burgplatz war „Kirche als Ort der Hoffnung“ das Thema des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Bei der Hoffnung gehe es darum, „dass alles Leben auf dieser Erde mit seinen vielen großen und kleinen Leiden einmal heil wird, dass die Welt insgesamt ins Reine kommt, dass es am Ende gut ausgeht – für unsere ganze Schöpfung – und dass der Tod nicht das letzte Wort haben wird. Drunter geht es nicht.“

Was heißt es, aus der Hoffnung zu leben?

„Hoffnung ist etwas, das ich nie alleine habe. Sie lebt davon, dass wir sie mit anderen teilen“, unterstrich Latzel. „Sie führt – obwohl hoch persönlich – wieder in die Gemeinschaft mit anderen. Hoffnung macht Menschen aktiv. Sie macht uns stark zu handeln. Und sie hilft uns auch wieder loszulassen und die Zukunft in Gottes Hände zu legen.“ Der Theologe fragte, was es für die Kirche heiße, aus der Hoffnung zu leben – in Duisburg, im Advent 2022, in Zeiten von Krieg, Corona, Teuerung, Klimakrise. Für Präses Latzel ist die Antwort klar: „Besuchen Sie die Menschen in Ihrer Straße, zu Hause. Reden Sie über die Hoffnung, die in Ihnen ist. Öffnen Sie Ihre Kirchen für Tafeln, Wärmestuben, zum Beten, um gemeinsam Hoffnung zu schöpfen. Leben Sie, als ob es Gott gibt: so, dass Ihr Leben, die Rechnung ohne Gott nicht aufgeht. Tun Sie um Gottes willen etwas Tapferes. Glauben, leben Sie ,ver-rückt‘. Und beten Sie.“

  • 25.11.2022
  • Jens Peter Iven
  • ekir.de/Dominik Asbach