Interventionsmanagerin will verhindern, dass Schutzorte zu Tatorten werden

Kriminologin Katja Gillhausen tritt Dienst in der rheinischen Kirche an

Düsseldorf. Mit Katja Gillhausen nimmt am Montag, 3. Juni, eine neue Interventionsmanagerin ihre Arbeit in der Stabsstelle Aufarbeitung und Prävention der Evangelischen Kirche im Rheinland auf. Die 47-jährige Kriminologin ist künftig maßgeblich verantwortlich für alle Interventionsmaßnahmen auf landeskirchlicher Ebene in Fällen sexualisierter Gewalt. Zudem berät sie Leitungsgremien und -personen der rheinischen Kirche in Fragen der Intervention, geht Hinweisen auf täterschützende Strukturen nach und unterstützt Mitarbeitende bei der Einschätzung eines Verdachtsfalls.

Nach der Ausbildung zur Polizeikommissarin und dem Studium der Kriminologie und Polizeiwissenschaft arbeitete Gillhausen zunächst für das Polizeipräsidium Wuppertal, das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (NRW) und das Innenministerium NRW. Nach einer mehrjährigen Elternzeit kehrte sie zum Landeskriminalamt zurück, wechselte dann zum Polizeipräsidium Krefeld und war zuletzt wieder sechs Jahre für das Landesinnenministerium tätig. „Durch meine langjährigen Erfahrungen als Polizeibeamtin und meine Kenntnisse aus dem Kriminologiestudium kann ich dazu beitragen, dem Leid entgegenzutreten, das Betroffene durch Organe der evangelischen Kirche erfahren haben“, sagt die neue Interventionsmanagerin. „Im Rahmen der Intervention möchte ich so verhindern, dass kirchliche Schutzorte zu Tatorten werden.“

Bis 2020 auch als Presbyterin aktiv

Neben ihren Interventionsaufgaben wird sich Gillhausen auch konzeptionell mit der Weiterentwicklung des Fachbereichs Intervention und des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt befassen. Die gebürtige Remscheiderin ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Von 2016 bis 2020 war sie ehrenamtlich als Presbyterin im Kirchenkreis Krefeld-Viersen aktiv.

  • 29.5.2024
  • Ekkehard Rüger
  • EKiR/Marcel Kuß