„Sternenregen“ und „Lichtblicke“ sammeln Spenden für Familien in Not

Stark steigende Preise bringen viele Familien in finanzielle Not. Besonders leiden darunter die Kinder. Die Aktionen „Lichtblicke“ in Nordrhein-Westfalen und „Sternenregen“ im Saarland, an denen rheinische Kirche und Diakonie beteiligt sind, wollen dem etwas entgegensetzen – und sammeln gezielt Spenden.

Die Hilfsaktion „Sternenregen“ der Kirchen im Saarland und von Radio Salü hat zum offiziellen Start in diesem Jahr bereits rund 54.000 Euro für saarländische Kinder in Not gesammelt. „Wir leben in einer Zeit, in der die Krisen sich überlagern“, sagte die Geschäftsführerin der Diakonie Saar, Anne Fennel, während einer Pressekonferenz am 10. November 2022 in Saarbrücken. Die vergangenen zwei Jahre steckten vielen Menschen in den Knochen. Die dauerhafte finanzielle Not von Familien mit steigender Inflation und Energiepreisen wirke sich auf die Situation der Kinder als schwächste Glieder der Gesellschaft „gravierend“ aus, betonte Fennel. Kinder fühlten sich verantwortlich für ihre Familien und sorgten sich um ihre Eltern. Sie trauten sich nicht, ihren Eltern von den eigenen Problemen zu erzählen oder Empfehlungen für Schulmaterial weiterzugeben, um sie nicht weiter zu belasten.

Spenden kommen unmittelbar Familien zu Gute

Bereits seit 2004 ruft der Verein „RADIO SALÜ Wir helfen“ im Zuge der Aktion „Sternenregen – Hilfe für saarländische Kinder in Not“ zusammen mit den evangelischen und katholischen Kirchen im Saarland rund um die Weihnachtszeit zu Spenden auf. Bis heute kamen dabei mehr als 4,75 Millionen Euro für Bedürftige zusammen. Alle eingehenden Spenden werden ohne Abzüge an die kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen Caritas und Diakonie überwiesen. Von dort gelangen sie unmittelbar an saarländische Familien, Kinder und Jugendliche. Dabei wird der jeweilige Bedarfsfall geprüft, die Familien sollen nach Möglichkeit langfristig begleitet werden. Die vergangene Ausgabe der Hilfsaktion erzielte insgesamt 422.286 Euro für Kinder in Not.

Aktion Lichtblicke sammelt 8,9 Millionen Euro ein

In Nordrhein-Westfalen werden ebenfalls Spenden für Kinder und Familien in Not gesammelt. Dabei freut sich die Spendenaktion Lichtblicke über das zweitbeste Spendenergebnis seit ihrer Gründung. Im Geschäftsjahr 2021/2022 spendeten die Hörerinnen und Hörer der privaten NRW-Lokalradios mehr als 8,9 Millionen Euro für in Not geratene Kinder und deren Familien, wie Radio NRW kürzlich mitteilte. Lediglich im vorangegangenen Geschäftsjahr seien nach der Flutkatastrophe in NRW noch mehr Spenden zusammengekommen, hieß es.

Fast vier Millionen Euro für Ukraine-Hilfe

In dem Spendenergebnis sind rund 3,8 Millionen Euro für die Ukraine-Hilfe enthalten, die bei der Aktion Lichtblicke nach Beginn des Krieges in der Ukraine als zusätzliche Spendenmöglichkeit angeboten wurde. Die Hörer der NRW-Lokalradios konnten sich entscheiden, ob sie direkt vor Ort in der Ukraine helfen wollten oder ob die Unterstützung für ukrainische Familien verwendet werden sollte, die in Nordrhein-Westfalen Sicherheit gefunden hatten. Da die Aktion Lichtblicke laut Satzung nur in NRW unterstützen darf, wurden die Spenden für die Hilfe in der Ukraine vor Ort an die Partnerorganisationen Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe weitergegeben. Beide Organisationen haben je 1,3 Millionen Euro von der Aktion Lichtblicke erhalten. Rund 1,2 Millionen Euro wurden für die ukrainischen Flüchtlinge in NRW gespendet. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 fast 3600 Anträge in Höhe von rund 9,3 Millionen Euro bewilligt, darunter befanden sich auch noch Anträge aus dem Vorjahr. Mit dem Geld wurden rund 20.000 Kinder und Jugendliche unterstützt.

„Blick für die Hilfsbedürftigen ist verlässlich da“

„Dieses enorme Ergebnis freut uns im Lichtblicke-Team sehr. Seit 2020 hat die Aktion Lichtblicke mit der Corona-, der Unwetter- und der Ukraine-Hilfe in drei Sonder-Spendenaktionen eindrucksvoll die Hilfsbereitschaft der Menschen in NRW erfahren und weitergeben können“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Aktion Lichtblicke, der Kölner Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Dabei habe sich gezeigt, „dass in angespannten Zeiten der Blick für die Geschwächten und Hilfebedürftigen verlässlich da ist“. Am ersten Adventswochenende, dem 26. und 27. November, startet die Aktion Lichtblicke mit Programmaktionen und Berichterstattung bei den NRW-Lokalradios in die Hochphase der aktuellen Spendensaison 2022/2023.

Seit Gründung fast 85 Millionen Euro eingenommen.

Die Aktion Lichtblicke wurde 1998 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Spendenaktion des Mantelprogrammanbieters Radio NRW, des Verbandes Lokaler Rundfunk für die 45 Lokalradios in NRW sowie der kirchlichen Hilfswerke Diakonie und Caritas in Nordrhein-Westfalen. Besondere Berücksichtigung bei dieser Spenden-Kampagne finden Familien, die in eine Notlage geraten sind und dringend finanzielle Unterstützung benötigen. Seit Gründung hat die Aktion fast 85 Millionen Euro Spenden eingenommen.

Hier können Sie für „Sternenregen“ und „Lichtblicke“ spenden

Alle Informationen zu den ganzjährigen Spendenmöglichkeiten und deren Verwendung bei der saarländischen Aktion „Sternenregen“ gibt es hier . Spenden für die Aktion „Lichtblicke“ können ebenfalls das ganze Jahr über abgegeben werden. Alle Infos dazu gibt es auf der Website der Aktion . Dort kann auch online gespendet werden.

  • 10.11.2022
  • epd-West , Andreas Attinger
  • Aktion Lichtblicke, Radio Salü